Archive for the ‘Interviews’ Category

Lazarus über Tanz als Spiel

Vor fast fünf Jahren waren sowohl eine Interviewperson als auch ich uns im Augenblick des Gespräches nicht ganz sicher, ob Tanzen ein Spiel sei. Diese Frage geisterte mir, umgeben von weiteren Themen, seitdem durch den Kopf. Inzwischen habe ich im Text „Über die Reize des Spiels“ von Moritz Lazarus (1883; feinstes Sütterlin) eine vorläufige Antwort gefunden. Weiterlesen

21_IP_18_Doz12: Audit 4 – Die Theorie nicht vor dem Praxistest loben

Die bisherigen Audits führte ich in der Hoffnung durch, neben Erkenntnissen zum Leitfaden auch Dozierende (Doz) mit der Bereitschaft zur Durchführung von Spielen in der Vorlesung zu finden. So ein Praxistest der Handlungsanleitung wäre das Sahnehäubchen der Untersuchung, um eventuelle Schwachstellen zu finden, die in der Theorie möglicherweise übersehen wurden. Die Suche nach Testpersonen, die auch noch meinen Kritierien entsprechen sollten, war eine leidige Angelegenheit. Doz 9 wollte beispielsweise mit einem Hörsaalspiel seine Studierenden nicht bloßstellen, Doz 10 führte lediglich zwei Vorlesungen im Semester durch und bei Doz 11 wäre die Organisation (zB Beobachtung und Interview im Anschluss an die Lehrveranstaltung) unverhältnismäßig aufwändig gewesen. Ich wollte die Sache schon dem Hund geben, als mich der glückliche Zufall ereilte und meiner Arbeit eine schöne Wendung gab. Ein Hoch auf Simon Roderus und die Playgroup Heidelberg! Ich bekam also eine Mail von der zukünfigen Interviewperson (IP) und vor zwei Monaten durfte ich ein weiteres Gespräch zum Leitfaden mit Aussicht auf vier (!) Erprobungstermine mit anschließenden Interviews führen. Weiterlesen

20_IP17_Doz11: Audit 3 – Keine Negativwerbung

Kontext. Die Interviewperson (IP) lehrt an einer Universität (§§2;18) im Fach Kieferorthopädie (§2) und verfügt über langjährige Lehrerfahrung von 32 Semestern (§§12;14). Die Gruppengröße der Vorlesungen umfasst ca. 50 Studierende (§44). Die IP engagierte sich lange Zeit in der Lehrplankommission des Bundesministeriums (§120), da demnächst die Lehre reformiert werden soll (§152). Der derzeitige Stopp der Lehrplanerneuerung durch das Ministerium (§120) führt jedoch bei der IP zum Verlust des Engagements in der Kommission (§120). Bemerkenswert ist, dass es zwar einen Lehrplan vom Bundesministerium gibt (§28). Es wird aber nicht kontrolliert, ob der Lehrplan von den Dozierenden umgesetzt wird (§30). Trotzdem hält sich die IP pflichtbewusst an die Vorgaben, jedoch in der Gewissheit, dass die Vorlesungen nicht immer gut bei den Studierenden ankommen (§26). Die Dozierenden gestalten die Vorlesungen an der Hochschule eigenverantwortlich und die IP stellt gestiegene Ansprüche an diese Art der Lehrveranstaltung fest (§144). Die Durchführung von Spielen in der Vorlesung fällt zunächst nicht auf, wenn bereits in Seminaren Spiele eingesetzt wurden (§144). Die Hochschule lobt regelmäßig einen Lehrpreis aus, den die IP wiederholt gewonnen hat (§146). Hochschulleitung und Kollegium reagieren äußerst positiv auf Spiele in der Vorlesung (§144). Weiterlesen

19_IP16_Doz10 (3): Das Spiel als Störung

Das Interview ist nicht nur für das Audit zum Leitfaden (hier) wertvoll. Es bietet auch zahlreiche Informationen zur Durchführung von Spielen in der Vorlesung und den dazugehörigen Erfahrungen der Interviewperson (IP). Die Datenerhebung fand bereits im vergangenen Jahr, am 30.07. und 10. 08. 2016, statt. Aus verschiedenen Gründen wurde das Gespräch nicht mündlich geführt, sondern in der Art eines Fragebogens schriftlich aufgezeichnet. Vertiefende Fragen zu den gegebenen Antworten durften in einer zweiten Runde gestellt werden. Weiterlesen

19_IP16_Doz10 (2): Audit 2 – Ausgewogene Kritik und konstruktive Anregungen

Kontext. Die Interviewperson (IP) verfügt über langjährige Lehrerfahrung von 20 Semestern (§4), ist methodisch experimentierfreudig (§36i) und an einer gewinnbringenden Vorlesung für alle Studierenden interessiert (§92). Die IP hat (Rollen-)Spiele in der eigenen Ausbildung erfahren, die ihr immer sehr gefielen (§90). Aus der methodischen Erfahrung, dass Übungen theorielastig sind und die Praxis zu lange Feebackschlaufen hat (§62), entwickelt die IP eigene Spiele (§36c), indem sie z.B. einen kreativen Umgang mit Spielvorlagen pflegt (§36f). Daraus folgt eine abwechslungsreiche Gestaltung der Vorlesung mit Übungen und Spielen (§6) sowie die Illustration theorielastiger Themenblöcke (§94). Die genannte Entwicklung eigener Spiele (§36c) unterstreicht neben weiteren Merkmalen (hier) den Status der IP als Experte für das Audit. Weiterlesen

Int19_IP16_Doz10 (1): Ein Profi unter Experten

Nach dem ersten Audit (hier) musste ich den Expertenbegriff von Leo Roth (1977) genauer definieren, weil mir „Dozenten“ allein nicht mehr ausreichend für meine Fragestellung erschien. Die zukünftigen Expertinnen und Experten sollten nun neben didaktischen Kenntnissen auch verschiedene Methoden in ihren Vorlesungen anwenden und als Sahnehäubchen einen Hauch von Spielerfahrung besitzen. Solche Experten zu finden, dauert natürlich. Nach vier Monaten Suche traf ich jedoch auf einen Profi, der diese Ansprüche mehr als erfüllen konnte. Der Expertenstatus dieser Interviewperson (IP) trägt z. B. folgende Kennzeichen: Weiterlesen

Int18_IP15_Doz9: Das erste Audit

Vor mehr als einem Jahr fand am 30. März 2016 das erste Audit zum Leitfaden für den Einsatz von Hörsaalspielen statt. Das 18. Experteninterview wurde ebenfalls mit der Grounded Theory ausgewertet. Weiterlesen

Kategorien aus dem Vergleich der Interviews mit den Studierenden

Zig kleine Zellen mit Zahlen oder Texten hin und her schieben – die Auswertung der qualitativen Daten lehrt mich Demut (frei nach @timovt)! Der Export von Daten als letzter Schritt im Programm MAXqda funktioniert bei mir nicht reibungslos. Also musste ich das gesamte Interviewmaterial der Dozierenden und Studierenden wieder zurück in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen und erneut codieren. Weiterlesen

Kategorien aus dem Vergleich der Interviews mit den Dozierenden

Zehn Interviews mit acht Dozierenden sind eingetütet. Mit offenem Umschlag, denn es ist ja noch alles vorläufig, wie Strauss & Corbin schreiben (zB S. 47 und S. 72). Es gibt jetzt neun Kategorien, von denen sich allein vier auf folgende Kontexte beziehen: Hochschule, Vorlesung, Dozierende und privates Spielverhalten. Außerdem konnte ich herausfinden, welche Erwartungen die befragten Lehrenden an Hörsaalspiele haben, wie sie Spiele in der Vorlesung wahrnehmen und welche Erfahrungen sie damit gemacht haben. Letztlich war es möglich, aus den beschriebenen Spielen verschiedene Merkmale von Hörsaalspielen abzuleiten. Weiterlesen

17_IP_14_Stud_6: Motivationsverlust statt Spiel als Schonraum

Letzte Einzelauswertung vor der vorläufigen Zusammenfassung.
Knapp sechs Prozent von 257 befragten Studierenden wollen ein bestimmtes Hörsaalspiel nicht noch einmal spielen (hier fehlt überraschenderweise noch ein Blogbeitrag). Für Lehrende ist an dieser Stelle vielleicht interessant, welche Gründe zu dieser Meinung führen. Ich hatte nun das Glück, mit einer Interviewperson (IP) zu sprechen, die zu den 16 „Nicht-Wiederholen“-Studierenden gehört. Weiterlesen