Angabe von Quellen bei eigenen Abbildungen

Man kann es auch übertreiben mit der Angabe von Quellen. Aber so was von! Als sich unter verschiedenen eigenen Abbildungen in meiner Arbeit die Quellenangaben in mehreren Zeilen stapelten, wohlgemerkt mit kleinerer Schriftgröße als im Fließtext und ohne Seitenzahl!, dachte ich: Hier stimmt etwas nicht. Das haste noch nirgends gesehen, was aber nichts heißen muss.

Die Auskünfte von Mitstudierenden gingen alle in die gleiche Richtung: Die Angaben müssen auch bei eigenen Darstellungen rein, weil die Inhalte von anderen Autoren sind. Das war bisher auch meine Überlegung, sonst wäre es gar nicht zu der Frage gekommen. Gefühlt passt es trotzdem nicht. Wenn ein Autor z. B. eine Brücke zwischen Mensch und Welt beschreibt, dann male ich also Brücke, Mensch und Weltkugel. Schreibt der nächste Autor etwas von Werkzeug, male ich einen Hammer. Aber: Der Werkzeugbegriff taucht nach Comenius noch bei zig anderen Autoren auf, die dann alle genannt werden müssten. Das ist doch der Hammer! An dieser Stelle wird der Denkfehler schon offensichtlich, oder? Ich will aber sicher gehen. Meine Literaturvorräte zum wissenschaftlichen Arbeiten enthalten allesamt Hinweise zum Zitieren, doch handelt es sich dabei ausschließlich um Belege für Texte. Doch das Internet hilft!

Neben vielen Seiten, die sich auf die korrekte Zitation fremder Abbildungen beziehen, unterscheidet die Seite „Business and Science“ drei Formen:

  1. die fremde Abbildung wird als Zitat vollständig übernommen und muss wie Text zitiert werden,

  2. die fremde Abbildung wird modifiziert und die Quelle mit „in Anlehnung an …“ versehen sowie

  3. die Abbildung wird selbst erstellt und mit „eigene Darstellung“ gekennzeichnet.

Die Punkte 1 und 2 dürften klar sein, interessieren hier aber nicht, weil es sich um die Frage nach dem Beleg von eigenen Darstellungen handelt. Anscheinend geht es also nicht um die Quelle des Inhaltes, sondern tatsächlich nur um die Autorenschaft der Zeichnung. So einfach!

Übrigens: Den Hammer u. v. a. m. gibt es in meinem Schreibprogramm schon als fertiges Sonderzeichen, was Ihr alle wahrscheinlich schon längst wisst. Leider habe ich das Werkzeug zu spät entdeckt, d. h., nachdem ich die Bilder mit großer Mühe gemalt hatte, und so sind meine Abbildungen tatsächlich eigene Darstellungen, also echte Lucis. Bis auf die Pädagogenglocke, die konnte ich mir nicht verkneifen. Sie sieht „fertig“ wirklich besser aus als meine Kreation.

No comments yet

Hinterlasse einen Kommentar